Eine etwas andere Robot-Kamera Geschichte!
 

Erste Serien-Version der Robot Kamera Model I

Verbunden mit großem Respekt und Dankbarkeit an 

Fritz Kergl,  den "Robot Papst"

Fritz Kergl mit Robot I und Ur-Robot

Kontakt

Prospektseite mit Abbildung einer Robot II
atentschrift einer Robot I Kamera von 1936

Über mich

Uwe im Urlaub

Mein Name: Uwe Gruszka, geboren 1962, aus Berlin.

Wie bin ich zu diesem Hobby gekommen?

Es war reines Interesse an der Technik und der Geschichte dieser Kamera. Amateurmarkt, Geheimdienst, Luftwaffe, Medizin, Polizei, Armee, Federwerkaufzug ... klang interessant.
Wenn man sich mal überlegt, hier wurden nicht Millionen von Kameras gebaut wie bei anderen Herstellern. Aber eben solide Präzisionstechnik für spezielle Anwendungen.

Angefangen hat alles mit dem Kauf einer Robot-Kamera von Fritz Kergl 2017.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, wer er ist. Beim Stöbern im Internet stellte ich fest, dass Herr Kergl diese Kameras auch repariert. Mitte 2017 kaufte ich zwei völlig defekte Robot, eine Star 50 und eine Star 25. Grund dafür war der Preis und eine Auffälligkeit, die mich stutzig machte. Es fehlte der Zeitenknopf. Ich kontaktierte Herrn Kergl und fragte, ob er mir die Star 50 Kamera wieder funktionsfähig machen kann. Er stimmte zu und reparierte die Kamera. Was ich nicht wußte, diese Kamera ist eine der seltensten Kameras, die Robot je angefertigt hat: "Eine Robot TV". Und ich hatte jetzt zwei. Bis heute existiert kein Bild von dieser Kamera, weder im Buch von Hans Grahner noch in dem von Claude Bellon. Herr Kergl bezifferte die Anzahl auf max. 5 Stück. Mit ihr wurde die illegale Werbung vom Fernseher oder Monitor abfotografiert. Da das Fernsehprogramm mit 42 Bildern pro Sekunde ausgestrahlt wurde, ist die Kamera genau so eingestellt worden. Somit war auf den Fotos das Flimmern (Streifen) nicht zu sehen.

Die Geschichte von Robot

Die Geschichte der Robot Kamera beginnt in den 1930er Jahren. Die Kameras fanden sowohl im Zivilen als auch später im militärischen Bereich Anwendung.

Durch die Geschichte der Robot Kamera ist bekannt, dass bei der Robot I so gut wie keine Ersatzteile mehr existieren. Bei der Verlegung des Werkes von Großschönau (Oberlausitz) nach Westdeutschland Anfang 1945 kam der Transportzug mit Maschinen und Teilen nicht an. Einige berichten, dass der Zug bombardiert wurde, andere, dass der Zug nicht losgefahren ist bzw. von alliierten Truppen überrollt wurde. Was sich genau zugetragen hat, ist derzeit offensichtlich nicht bekannt.

Robot stellte viele verschiedene Kameras her. Einige wurden nur Prototypen.
Andere Kameras wurden nur auf Kundenwunsch hergestellt oder modifiziert. Deshalb tauchen auch immer wieder mal Exoten auf. Wie mir Fritz Kergl auch bestätigte.

Zu Besuch bei Fritz

Mein Interesse für diese Kameras wuchs und ich fragte Herrn Kergl, ob ich ihn mal besuchen könnte und er mir die Funktionsweise und Geschichte der Kameras erklären könnte. Er stimmte zu. Daraufhin machte ich mich auf den Weg und fuhr nach Erkrath. (Hatte natürlich eine defekte Kamera mit)
Ich war schon etwas aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwartet. Herr und Frau Kergl begrüßten mich sehr herzlich.
Nach kurzer Zeit des Kennenlernens war es dann soweit. Ich durfte mit in sein Reich. (Werkstatt) Anhand einer defekten Kamera erklärte mir Herr Kergl die Funktionsweise. Mit welcher Leichtigkeit und Genauigkeit er die Kamera zerlegte, die Fehlerquelle analysierte und defekte Teile entweder reparierte oder austauschte, war schon beeindruckend. Nebenher (also während er die Kamera reparierte) erzählte er mir aus seiner über 50 Jahre dauernden Zugehörigkeit zur Firma Robot. Man merkte, wie stolz er war, ein Teil dieser Firma gewesen zu sein. Hat er doch alle Höhen und Tiefen der Firma mitgemacht. Auch heute noch hält er Verbindung zur Firma, obwohl die Kollegen immer weniger werden, die er noch kennt.

Lernen vom Meister

Das Interesse wuchs immer weiter. Besonders eine Kamera selber reparieren zu können. Somit beschloss ich, Herrn Kergl zu fragen, ob er mir zeigen und beibringen kann, wie man diese Kameras repariert. Zu meinem Erstaunen überlegte er nicht lange.
Somit begann ich nochmal eine "Lehre". Mein Lehrmeister, Fritz Kergl.

Ich war schon ein bisschen stolz, dass Herr Kergl mir die Geheimnisse der Reparatur beibringen wird. Mir war aber auch klar, dass ich damit auch viel von seiner Zeit in Anspruch nehmen würde. Zumal Herr Kergl ja auch noch eine Familie hat und stolzer Opa ist.
Über die Zeit und die Besuche meinerseits bei ihm lernte ich die Grundlagen, Funktionsweise und Handhabung der verschiedenen Kamera-Typen von Robot kennen. Mittlerweile waren wir dann auch beim "Du" angekommen.
Schritt für Schritt lernte ich das Demontieren, Ersetzen von defekten Teilen und die Montage. Auch die kleinen Tricks bei der einen oder anderen Kamera.
Vom ersten Moment an gab mir Fritz das Gefühl, dass ich es schaffen kann. Er brachte viel Geduld mit und erklärte die einzelnen Abschnitte. Ich glaube, manchmal hatte er "Löcher im Bauch", so viele Fragen habe ich gestellt. Hier zeigte sich die Erfahrung aus seiner langen Zeit bei Robot als Leiter der Reparaturabteilung, Montageleiter und Lehrmeister. Anhand von defekten Kameras zeigte er mir, wie an den Kameras "herumgebastelt" wurde. Basteln, ein Wort, dass er gar nicht gerne hört. Zwischendurch fragte ich mal, wie ich mich anstelle. Antwort: "Musiker musst Du nicht werden".

Fritz Kergl ist stets bemüht all seine Reparaturen mit höchster Präzision durchzuführen. Da Ersatzteile für die Kameras des Amateurmarktes nicht mehr hergestellt werden, ist das Teilelager natürlich geschrumpft. Was sich besonders bei Reparaturen an der Robot I bemerkbar macht. Aber auch bei anderen Kameras muss man sehen, dass kleinere Reparaturen ohne Austausch von Teilen möglich ist. Hierzu ist es notwendig, die Fehlerquelle einzugrenzen.
 

Man lernt nie aus

Mit der Zeit lernte ich die Kameras zu demontieren und zusammenzusetzen, notwendige Teile zu ersetzen und wieder gangbar zu machen.
Es ist doch schön, wenn man das Ergebnis sieht, dass die eine oder andere Kamera wieder benutzt werden kann.
Das Lernen von Fritz wird aber immer weiter gehen. Immer wenn es mir möglich ist Besuche ich Fritz und erweitere mein Wissen.

Dafür, dass ich diese Möglichkeit hatte und habe, möchte ich mich auf diesem Weg nochmal bei Fritz ganz herzlich bedanken.

Er hat in seinem Leben so manchen Sammler und Amateurfotograf glücklich gemacht. Gefreut hat er sich immer dann, wenn sich der Sammler oder Fotograf nochmal gemeldet hat und sich bedankt hat. Durch seine Hilfe wurde so mancher Robot Kamera wieder Leben eingehaucht.

Mittlerweile habe ich viele Robot-Kameras repariert. Einige wurden dann auch von Fritz kontrolliert.
Das Werkzeug dafür stellte mir Fritz auch zur Verfügung.
Nun bin ich vom Sammeln zur Reparatur übergegangen. Auch etwas, was ich von Fritz gelernt habe. Man muss auch loslassen können.
Ich werde im Sinne von Fritz die Reparaturen genauso gewissenhaft ausführen.
Fritz repariert auch weiterhin Kameras. Wann er vieleicht mal aufhört, wird er selbst entscheiden und mir dies dann mitteilen.

Schlusswort

Diese Seite, Texte und Bilder sind in Absprache und mit Genehmigung von Fritz Kergl entstanden. Wir wollen, dass die Geschichte der Robot Kamera nicht vergessen wird und die Sammler eine Möglichkeit haben defekte Kameras auch in Zukunft reparieren zu lassen. 

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. 

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